Willy Boesigers Klapptisch ist nicht nur ein elegantes und vielseitig einsetzbares Möbel – er ist auch ein Stück Zürcher Zeitgeschichte. Der Architekt Boesiger, der in den zwanziger Jahren auch bei Le Corbusier gearbeitet hatte, zog in den dreissiger Jahren nach Zürich. Dort erwarb er 1935 ein Gebäude am Limmatquai und eröffnete darin das «Café Select» als erstes Boulevard-Café Zürichs. Das Select, wo auch Rudolf Lehni junior oft verkehrte, entwickelte sich schnell zum Treffpunkt der Zürcher Avantgarde. Für die Einrichtung des Cafés hatte Boesiger 1935 auch den Klapptisch entworfen. Er besteht aus einem Tischgestell aus schwarz pulverbeschichtetem Flachstahl und einem Tischblatt aus schwarzem Linoleum mit umleimten Hartholzkanten. Lehni nahm den Klapptisch um 1975 in das Sortiment auf.